08. Oktober 2007
Seit einer Woche zählt sich Tanja nun wieder zum Kreis der Werktätigen. Es war garnicht so leicht, sich wieder daran zu gewöhnen, daß um 6.00 Uhr der Wecker klingelt. Aber dieses kleine Übel nimmt sie gern in Kauf, denn die Arbeit gibt ihr moralisch vielAuftrieb. Jeden Tag erzählt sie begeistert, wie rührend sie von ihren Kollegen wieder aufgenommen wurde und wie sie sich bemühen, sie nicht zu überfordern. Auch den ganzen Werks- und Stadtklatsch hat sie nun wieder brühwarm. Es ist sehr schön, wieder so normal zu leben.
Die Chemotherapie verträgt sie weiterhin recht gut. Nur die Tage, an denen sie die Infusionen bekommt, sind sehr belastend. Aber auch diese Strapazen sieht man ihr am Folgetag schon nicht mehr an.
Von lieben Freunden (die momentan wahrscheinlich sauer sind, weil wir uns noch nicht gemeldet haben) bekamen wir den Hinweis, daß es auch in Wernigerode eine Ärztin gibt, die mit der Prognosmethode arbeitet. Das wäre natürlich eine gute Alternative zu der langen Fahrt Richtung Fulda. Wir werden uns dort unbedingt einen Termin besorgen.
Jetzt freuen wir uns aber erstmal auf etwas Erholung. Am Sonntag werden wir für ein paar Tage an die Ostsee fahren - für einen längeren Urlaub ist in diesem Jahr aufgrund der Chemo leider keine Zeit.
26. Oktober 2007
Nun ist die Pause seit dem letzten Eintrag doch länger geworden als geplant. Wir haben es geschafft, das Thema Krankheit im Urlaub sehr gut auszublenden und haben uns ausgezeichnet erholt. Wir hatten wunderbares Herbstwetter mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen und haben die Gegend um Bansin mit dem Fahrrad und zu Fuß ausgiebig erkundet. Unser Hotel hatte eine sehr gute Küche und eine schöne Sauna-(Wellness)-Landschaft, so daß auch von dieser Seite alles passte.
Seit Montag müssen wir uns nun aber doch wieder um Tanjas Gesundheit kümmern. Es standen einige Untersuchungen und der nächste Therapietermin auf dem Plan.
Über die Untersuchungsergebnisse haben wir uns riesig gefreut. Sowohl bei der Gastroskopie, wie auch beim Ultraschall wurde festgestellt, daß der Tumor seit der letzten Kontrolle nicht mehr gewachsen ist. Es könnte sein, daß er sogar etwas kleiner geworden ist. Diese Einschätzung der Ärzte war aber rein subjektiv, da beide Verfahren keine genaue Vermessung beinhalten. Zumindest geht aber der Trend in die richtige Richtung und wir haben jetzt die Bestätigung, daß die Chemotherapie wirkt.
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