Dienstag, 24. Februar 2009

Rückblende

Beim "Gang" ins Archiv bin ich über diesen Eintrag gestolpert, den ich vor genau einem Jahr gemacht habe. War da die Welt noch in Ordnung ? In unseren Wünschen und Hoffnungen schon. Die Realität konnten wir ( vielleicht aber auch nur ich ?) noch ziemlich gut verdrängen.
In einem anderen Blog, den ich aktuell verfolge bin ich wieder auf ein Zitat gestoßen, das auch für uns zum Motto geworden war:
"Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben!"
Das ist nach wie vor richtig und so haben wir es auch gehalten. Und doch hätte das Leben ruhig mehr Tagen haben dürfen. Wir hätten auch sie noch mit sehr viel Leben füllen können. Es tröstet, ehrlich gesagt, nur schwach, daß wir die gemeinsame Zeit gut genutzt haben. Sie ist vorbei.
Trotzdem bleibt das Motto richtig und ich tue mein Bestes.
Otto hat es da etwas schwerer. Das Sofa steht im Wohnzimmer, das er nur noch in Ausnahmefällen betreten darf, denn er hat diese und andere Fragen schon mehrmals "richtig" beantwortet. Mit Tanja wurden ihm auch mindestens 80% Zuwendung genommen. So hatten sich die Verhältnisse eingestellt und meine Zeit ist nicht mehr geworden- im Gegenteil.
Unsere "Männer-WG" hat aber auch Vorteile. Ich kann immer auf die Katze verweisen, wenn unangemeldeter Besuch eine oberflächlich gesaugte Wohnung vorfindet.
Vielleicht sollte ich aber doch versuchen, auch den Tagen des alten Knaben mehr Leben zu spendieren? Wer weiß, wie viele es noch sind und dann begrüßt mich abends niemand mehr. Wenn das auch immer mit der lautstarken Forderung nach Futter verbunden ist- er ist eine lebendige Seele und ein Stück Erinnerung an Tage mit sehr viel Leben.

Sonntag, 8. Februar 2009

Katzen haben auch nur ein Leben

Heute ist es genau sieben Monate her, daß wir Tanja gehen lassen mußten. Die Zeit läuft scheinbar schneller. Zuerst habe ich die Tage gezählt, dann die Wochen und nun staune ich, daß schon wieder ein Monat vorüber ist.Beim Nachdenken über diese Zeit habe ich mich an der Zahl sieben festgebissen. Es hat mich nicht sehr verblüfft, daß mich Google mit Suchergebnissen zu diesem Thema überhäufte. Ich war weder der erste noch der siebte, für den diese Zahl eine Sonderstellung unter ihren Kolleginnen einnimmt. Wieso waren es ausgerechnet sieben Zwerge und nicht nur sechs Geislein? Weshalb müssen wir über sieben Brücken gehen und warum können wir nicht auch auf Wolke 12 schweben, wenn es uns besonders gut geht?Sieben Tage dauerte die Erschaffung der Welt, Rom wurde auf sieben Hügeln erbaut und wer feinen Sand will, muß ebenfalls sieben.Nach endlosem Klicken von Link zu Link muß ich jedoch ernüchtert feststellen, dem Mythos nicht näher gekommen zu sein. Quer durch alle Zeiten, Kulturen und Religionen hat man die Sonderstellung dieser Zahl erkannt und versucht, ihr Geheimnis zu lüften. Mehr als eine große Faktensammlung ist dabei allerdings nicht herausgekommen. Die Idee, daß Katzen sieben Leben hätten fand ich sehr interessant, da Tanja Löwe war. Aber wann und wo hatte sie die anderen sechs verloren? Da wurde wohl einfach nur das Ergebnis eines Experimentes von New Yorker Tierärzten falsch interpretiert, die nachgewiesen hatten, daß Katzen eine größere Überlebenschance haben, wenn man sie aus dem Fenster des siebenten Stockes eines Hochhauses wirft, als aus einer niedrigeren Etage.Auch an das angeblich verflixte siebente Jahr habe ich keine ausdrücklich schlechte Erinnerung. Es bleibt die Erkenntnis, zu diesem Thema nichts Neues beisteuern zu können. Die Hoffnung, daß nach dem verflixten siebenten Monat alles besser werden könnte, begrabe ich hiermit. Es wird so lange dauern, wie es braucht.