20. März 2008
Nun steht also das Osterfest vor der Tür. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Gerade noch hat Tanja zum Neujahrsfest vor einer Moskauer Kloschüssel in einer winzigen, fensterlosen Plattenbauzelle gekniet. Zu Ostern hat sich das Bild schon drastisch verbessert. Die Keramik ist jetzt von Villeroy & Boch und steht in einem lichtdurchfluteten, fußbodenbeheizten Nobelbadezimmer in der Nordharzmetropole Abbenrode. Dafür ist die Aufzählung der Köstlichkeiten, die sie zum Fest nicht essen kann etwas bescheidener geworden. Waren es in Moskau noch Kaviar, Pelmeni und Borstsch, die vor sie hingestellt und unangetastet wieder abgeräumt wurden, werden es zu Ostern nur noch hartgekochte Eier und einfache, schnellzuzubereitende Mahlzeiten sein.
Mit der Nahrungsaufnahme hat Tanja nach wie vor ihre Probleme. Jeder Versuch, von der Kosmonautennahrung via Transfusion loszukommen bzw. wenigstens ihren Anteil zu reduzieren, endete bislang in einer Sackgasse. Sie verlor mühsam angetropfte Pfunde und damit auch Kraft. In Kombination mit permanenter Übelkeit (Tanja hat dafür übrigens einen netten Begriff geprägt, den sogar schon die Ärzte im Krankenhaus benutzen: ihr ist „mummelig“) wurde sie praktisch zur wandelnden Brechstange.
Seit ein paar Tagen ist es nun aber besser geworden. Sie hat dank der Powernahrung wieder etwas zugenommen und mußte sich auch nicht mehr übergeben.
Aufgrund der Feiertage wird auch mit der Chemotherapie ausgesetzt und mit dem richtigen Wellnessprogramm sollte sie am Mittwoch wieder fit sein fürs Büro.
So ist also momentan der Stand der Dinge.
Euch wünschen wir ein frohes Osterfest und ein paar angenehme Tage.
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